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BSB
BKF- Fachreferent
aus 27412 Bülstedt
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Veröffentlicht 04.05.2012, 14:50 - 000 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7088]
Hallo ihr Lieben,
einige von euch wissen ja nun, das ich nicht Hauptberuflich als Kranführer tätig bin. Aber ich lasse es mir nicht nehmen selbst mal in die Arbeitsklamotten zu schlüpfen und die Kollegen unterwegs zu begleiten. So habe ich immer den Bezug zur Praxis; Aufrüsten und Abrüsten sowie Fahrbewegungen etc.
Beim letzten Einsatz mit einem ATF 65G - 4 habe ich dann meine "Jungfäulichkeit" komplett verloren *lach*
Der Kollege, den ich begleiten durfte war ein "alter Hase" und nach einem Probehub (es ging darum Lüfterblöcke mit einem Gewicht von 1,3 - 1,9 to 39 Meter weit zu reichen) hat er mir das Gerät in die Hand gedrückt.
Manche von euch mögen vielleicht schmunzeln, für mich aber war das Fahren unter Last eine wirklich wertvolle Erfahrung.
Durch das Kranen der Blöcke über den Baustellenkomplex gab mir der Kollege den Tip, die Last möglichst "schnell" aus dem Wind zu nehmen. Desweiteren war noch ein Turmdrehkran auf der Baustelle im Einsatz, den ich auch ständig im Auge behalten mußte. Bei einer Masthöhe von 44 Metern und Auslage von 39 Metern brauche ich euch ja nicht zu erzählen wie empfindlich das Gerät auf jede Fahrbewegung reagiert. Dann hat man ja auch noch mit den Monteuren zu tun, von denen der eine etwas ruhiger und der andere etwas nervöser ist. Da stand mir dann der Kollege zur Seite und meinte:" Es läuft alles gut und Sch... egal wie hektisch jemand zeigt und winkt, du fährst den Kran und trägst die Verantwortung. Deswegen immer ruhig Blut."
An dieser Baustelle mußte ich das letzte Aggregat aus einem LKW heben, der nur das Dach geöffnet hatte. Also, Haken über die Last, Mast auf Spannung bringen und bloß nicht Pendeln. Lach, manche, die mich beobachtet haben werden sich gefragt haben : Atmet der eigentlich noch?
Aber alles war gut und auch dieser LKW ist heil wieder weg gekommen.
Im Anschluß an diese Arbeit mußten wir noch zu einer Firma und die Bramme eines Raupenbaggers auf einen Tieflader verladen. Die Kleinteile hat der Kollege mit sicherer Hand bewegt und bei der Bramme hat der Kollege dann gemeint :" Du machst das schon".
Das war wieder eine komplett andere Erfahrung mit höheren Gewichten am Haken zu arbeiten. Die Last Betrug 13,5 to. und mußte mit mehreren Fahrbewegungen gleichzeitig auf den Tieflader gebracht werden.

Viele werden sich denken, na und ?
Für mich sind es Erfahrungen, die in den Unterricht einfließen werden. Es ist anstrengend sich bewußt zur Ruhe und Konzentration zu zwingen. Die Reaktion des Kranes auf verschieden Fahrbewegungen unter Last im Vorfeld zu kalkulieren und sich mit dem umscheren des Seils und den richtigen Einstellungen am LNB zu beschäftigen.
Ich hoffe, das ich öfter die Möglichkeit bekomme, Kollegen zu begleiten und dann mal selbst das Gerät "in die Hand nehme".
In diesem Sinne.
___

BSB BKF-Seminare Brendel
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Der Beitrag wurde am 04.05.2012 um 22:21 Uhr von BSB editiert.
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sitekom
Autokranfahrer

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Veröffentlicht 04.05.2012, 17:10 - 001 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7089]
Hallo BSB
Hier zeigt es sich mal wieder, in der Ruhe liegt die Kraft. Auch wenn der Atem still steht. Schön das du dich so für unseren Beruf Interessierst. ich hoffe man hört mehr von dir.

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maiki
Autokranführer
aus Grafschaft Bentheim
108 Beiträge



Avatar von maiki
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Veröffentlicht 04.05.2012, 21:02 - 002 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7090]
Schöner Beitrag!
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Kranfahrer-Meik
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2317 Beiträge



Avatar von Kranfahrer-Meik
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Veröffentlicht 05.05.2012, 02:18 - 003 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7091]
Hallo BSB

Muss schmunzeln, und an meine ersten Tage auf einem Kran denken.
Wir haben wohl alle mal so angefangen.
Wenn du ein Gerät jeden Tag fährst, gehen dir die Rüstzustände in Fleisch und Blut über.
Wenn du diese praktischen Erfahrungen sammeln kannst, tu es, denn es ist sehr viel wert, zu der Theorie, auch die Praxis zu kennen.
Du machst das schon....
___

Gruss

Kranfahrer-Meik
(...in der RUHE liegt die KRAFT!!)
und
Geht nicht, Gibt es nicht!

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Apfelpflücker83
Autokranbediener
aus Neustadt am Rübenberge
40 Beiträge



Avatar von Apfelpflücker83
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Veröffentlicht 07.05.2012, 01:25 - 004 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7096]
Ohne nun lästern zu wollen, mir wurde zu Anfang auf meine Nachfrage ob ich denn einen Lehrgang besuchen darf, den ich von dem A hätte für umsonst bekommen von meinem neune Chef gesagt: Da lernst nur die Theorie mit Praxis und Arbeit auf der Baustelle hat das nix zu tun..- leider, muss ich sagen, spiegeld Dein Bericht genau das wieder!

Und ich bin mir sicher das du Einer von ganz wenigen bist die ihre Lehrtätigkeit so ernst nehmen und selbst mal mit raus fahren.
Und jetzt auch das erste Mal selber mit so einem Gerät gearbeitet haben.

Gruss von den Äpfeln

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BSB
BKF- Fachreferent
aus 27412 Bülstedt
5 Beiträge




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Veröffentlicht 07.05.2012, 13:27 - 005 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7097]

Zitat:
Apfelpflücker83 postete
Ohne nun lästern zu wollen, mir wurde zu Anfang auf meine Nachfrage ob ich denn einen Lehrgang besuchen darf, den ich von dem A hätte für umsonst bekommen von meinem neune Chef gesagt: Da lernst nur die Theorie mit Praxis und Arbeit auf der Baustelle hat das nix zu tun..- leider, muss ich sagen, spiegeld Dein Bericht genau das wieder!



Gruss von den Äpfeln

Es ist aber definitiv so, das man beides gesondert betrachten muß. Ich finde es nicht richtig den Sinn einer Ausbildung in Zweifel zu ziehen weil es auf der einen Seite klar ist, das man bei der praktischen Arbeit immer Kompromisse eingehen muß. Jede Einsatzstelle unterscheidet sich von der anderen.
Warum aber werden Kranunfälle verursacht? (... und Unfälle "passieren nicht"!)
Ich glaube, hier geht es sehr oft um a.) unwissenheit und b.) betriebsblindheit.
Das theoretische Wissen in der Kranausbildung nach Berufsgenossenschaftlichen Vorgaben gibt mir aber schon ein Rüstzeug in die Hand nach dem Handlungen zu erfolgen haben.
Bei jedem Unfall steht die Berufsgenossenschaft schließlich da und prüft, ob mit dem Gerät BESTIMMUNGSGEMÄß verfahren wurde.
Wieviele Unternehmer sind schon auf nem Schaden sitzengeblieben weil das nicht der Fall war?
Aus diesem Grund halte ich sowohl die Ausbildung sowie den praktischen Umgang mit dem Gerät vor Ort für unverzichtbar.
Natürlich bin ich Anfänger was die Arbeit auf den Einsatzstellen angeht aber genau das will ich ja ändern.
"Wer selbst nicht brennt, kann in anderen kein Feuer entfachen"
___

BSB BKF-Seminare Brendel
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Kranfahrer-Meik
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Veröffentlicht 07.05.2012, 15:46 - 006 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7098]

Zitat:
BSB postete

"Wer selbst nicht brennt, kann in anderen kein Feuer entfachen"

Das trifft es genau!!
___

Gruss

Kranfahrer-Meik
(...in der RUHE liegt die KRAFT!!)
und
Geht nicht, Gibt es nicht!


Der Beitrag wurde am 07.05.2012 um 16:04 Uhr von Kranfahrer-Meik editiert.
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Kranfahrer-Meik
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Veröffentlicht 07.05.2012, 15:58 - 007 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7099]

Zitat:
BSB postete

Warum aber werden Kranunfälle verursacht? (... und Unfälle "passieren nicht"!)
Ich glaube, hier geht es sehr oft um a.) unwissenheit und b.) betriebsblindheit.
Das theoretische Wissen in der Kranausbildung nach Berufsgenossenschaftlichen Vorgaben gibt mir aber schon ein Rüstzeug in die Hand nach dem Handlungen zu erfolgen haben.

Wieviele Unternehmer sind schon auf nem Schaden sitzengeblieben weil das nicht der Fall war?
Aus diesem Grund halte ich sowohl die Ausbildung sowie den praktischen Umgang mit dem Gerät vor Ort für unverzichtbar.


___

Gruss

Kranfahrer-Meik
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Der Beitrag wurde am 07.05.2012 um 16:02 Uhr von Kranfahrer-Meik editiert.
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Kranführer Rico
Kranführer ( Untendreher)
aus Bamberg
9 Beiträge



Avatar von Kranführer Rico
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Veröffentlicht 20.05.2012, 21:40 - 008 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [7143]
Hi BSB hi Leute

also ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Tag erinnern wie ich die Fernbedienung umgeschnallt bekommen hab und gleich ne Geschossdecke betonieren sollte, Leute ich kann euch sagen so aufgeregt wie an dem Tag war ich noch nie aber ich hab es geschafft mit ein bissl Zeitverzögerung aber immerhin.

BSB ich find es gut das es Leute gibt die sich für unsere Arbeit interessieren und auch mal hinter den Kulissen schauen und sich mal ein Bild machen mit was für Problemen wir uns jeden Tag rumschlagen müssen, also weiter so

Gruß Kranführer Rico

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KUHAM


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Veröffentlicht 13.04.2013, 09:48 - 009 - in "Wertvolle Anfangserfahrungen" - [8940]
Erinnert mich an meinen Anfang^^

Schuld ist meist nicht mal unwissenheit sondern meist das der Bediener es nicht gelernt hat NEIN zu sagen ^^

Gott sei Dank, bin ich im Moment in einer Firma die keinen einen Vorwurf tätigt wenn jemand mal Nein zu einer Arbeit sagt.

Auch wenn meist dann jemand rausfährt der nicht nein dazu sagt :-)

SEID EUCH BEWUSST:
Egal warum oder was auf der Baustelle passiert der Kranfahrer trägt immer Schuld (egal ob Teil oder Ganz)
Selbst für sachen bei denen er nicht direkt Beteiligt ist.

(Bsp.: Ein Einweiser stürzt in die Tiefe ohne das du mit dem Kran bzw Last in der Nähe warst.
Du trägst 50% Schuld da du ihn nicht ungesichert hättest raufsteigen lassen dürfen!!
Beste mittel dagegen ist den Hub zu verweigern solange er ungesichert ist, keiner kann euch dafür dissen!!!

Die Sicherheit auf der Baustelle ist eure Sicherheit vor Klagen!!!!!

Wenn es Hart auf Hart kommt seid ihr allein egal was jemand sagt.


Der Beitrag wurde am 13.04.2013 um 09:51 Uhr von KUHAM editiert.
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